Wie viele Ganztagsangebote gibt es aktuell an Ihrer Schule?
Wir haben insgesamt 55 verschiedene GTA, davon werden 28 Angebote durch außerschulische Kooperationspartner abgedeckt. Dazu kommen aktuell noch sechs Angebote, die wir als „Pflichtmodule“ bezeichnen und von denen jeder Schüler je Schuljahr ein Modul besuchen muss. Das sind: Gutes Benehmen mit Knigge (Jg. 6), Erste-Hilfe-Kurs (Jg. 7), Berufswahlpass inkl. Berufsknigge (Jg. 8), Medienpass (Jg. 9), Techniken zur Prüfungsvorbereitung (Jg. 10). In der 5. Klasse hatten wir bisher ein Modul „Entspannungstechniken“, das von einer Physiotherapeutin angeboten wurde. Das ist leider weggebrochen, wir suchen hierfür derzeit einen Ersatz. Insgesamt sind es also sechs „Pflichtmodule“.
Welche Bereiche werden im Ganztag abgedeckt (Gesundheit & Ernährung, Sport & Bewegung, Berufs- & Studienorientierung, Demokratiebildung & Soziales Lernen, Handarbeit & Handwerk, Kunst & Kultur, Medien, Sprache, Umwelt & Technik)?
Wir setzen darauf, möglichst umfassend Angebote zu unterbreiten. Und deshalb haben wir aus jedem Bereich etwas zu bieten. Z.B.: Gesund und Fit, Gesunde Ernährung, Rückenschule, Kreatives Snoezelen, Leben im Einklang mit der Natur, Kochen und Backen, Schülerfirma „Quer – Food“, Badminton, Schach, Zumba, Kung Fu, Breakdance, Fußball, Speedstacks, Schulsportassistent, Berufswahlpass, Metall-werkstatt, Hotel und Gaststätten, Friseur und Kosmetik, Grafikdesign, Geschichte erleben, Schülerzeitung, gutes Benehmen mit Knigge, Vorleser – Service Learning, Nähwerkstatt, Holzwerkstatt, Basteln im Wandel der Jahreszeiten, Schülerfirma „Quer – Statt“, Handarbeiten, Acrylmalerei, Graffiti, Scrapbooking, Collagengestaltung, Chor, Instrumente lernen (z.B. E-Gitarre), Schülerband „CrossNotes“, Theater, Bibliothek, Homepagegestaltung, Medienpass, DJ-Technik, Förderangebote Sprache, Prüfungs-vorbereitung, Unter die Lupe genommen, Grüner Daumen…
Natürlich überschneiden sich einige Angebote inhaltlich und/oder decken mehrere Bereiche ab.
Welche Klassenstufen nehmen teil?
Bei uns nehmen alle Schüler*innen von der 5. bis zur 10. Klasse teil. Die Genehmigung für eine gebundene Ganztagsschule haben wir seit Jahren nur bis Klasse 9. Aber die 10. Klasse hängen voll mit im System, anders macht es auch wenig Sinn. Dann sind die einzelnen Gruppen eben etwas größer.
Wo finden die Angebote statt?
Wenn die Ganztagsbänder stattfinden, ist die Schule bis unters Dach voll. Wir warten eh schon auf eine zusätzliche Container-lösung, weil wir aus allen Nähten platzen. Deshalb suchen wir uns auch verstärkt Partner mit Raumangeboten.
Bei der Vielzahl der außerschulischen Partner interessiert uns: Wie gewinnen und halten Sie außerschulische Partner? Woher kommen die Ideen zur Partnergewinnung? Was sind mögliche Anreize für den Partner?
Wir schauen ganz genau, welche Partner es in der Nähe der Schule gibt. Sprich: Man muss die lokalen Quellen anzapfen. Bildungsträger, private Horte, Kindertagesstätten, Altenpflegeheime, Physiotherapien, Fitnessstudios, Eltern, die etwas anzubieten haben, usw. … Aus Platzgründen müssen wir mittlerweile darauf achten, dass der Partner möglichst auch gleich einen Raum anbieten kann. Ideensammler können alle sein, Lehrkräfte, Sachbearbeiter, Eltern. Wer eine Idee hat, meldet diese und wir prüfen ob wir einen Partner gewinnen können. Als Anreiz für den Partner gilt natürlich zunächst die Aufwands- entschädigung. Aber auch der zunehmende Mangel an Auszubildenden spielt uns in die Hände. Es gibt Betriebe, die über das Ganztagsangebot Azubis gewinnen möchten.
Welche Gelingensbedingungen erachten Sie als wichtig?
Grundlegend ist es für uns wichtig, dass sich ein Angebot fließend in das Ganztagsband einbinden lässt. Dann wird natürlich geschaut, ob die möglichen Angebote bei den Schüler*innen aktuell auf Interesse stoßen. Schade ist immer wieder, dass wir über die Ganztagsgelder keine Fahrt- oder Materialkosten abrechnen können, sonst wäre sicherlich noch mehr machbar. Für unsere Schüler*innen ist der Ganztag mit seinen vielen Angeboten nichts Besonderes, weil sie es hier nicht anders kennen. Da kann man ihnen dann auch nicht übelnehmen, dass sie keinen besonderen Dank dafür haben. Aber das Feedback der Eltern ist Dank genug. Wir hören häufig, dass die Kinder Fähigkeiten mit nach Hause bringen, die sie dort nicht gelernt haben. Und das ist doch unser Ziel. Wir wollen einfach die Lebenswelt der Kinder ein bisschen bereichern und ihren Horizont vergrößern.
Das lassen wir gern so stehen, vielen Dank!
März 2019