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Medienkompetenz – sicherer Umgang mit digitalen Medien

Medienpädagogin Caroline Dittmann vermittelt in ihren Workshops für Schulen, wie Medieninhalte entstehen, woran man seriöse Inhalte erkennt oder wie Meinungen von Nachrichten unterschieden werden.

 

Liebe Frau Dittmann, für den Einstieg sagen Sie gern ein paar Worte zu Ihrer Person.

Ich bin seit über 4 Jahren als Medienpädagogin bzw. -beraterin tätig, wobei die Schwerpunkte in der Mediendidaktik und Erwachsenenbildung liegen. Hier habe ich u. a. Workshops rund um den Einsatz von digitalen Tools im Unterricht für Lehrkräfte durchgeführt. Außerdem habe ich bildungsorientierte Veranstaltungen begleitet und Schulen bei der Entwicklung medien-pädagogischer Konzepte unterstützt.

Mit den Schülerworkshops konzentrieren Sie sich jetzt auf Kinder und Jugendliche. Worum geht es allgemein in Ihren Workshops?

In den Schülerworkshops geht es vor allem um die praktische Anwendung von digitalen Medien mit dem Ziel, die Entwicklung von Medienkompetenz bzw. Medienmündigkeit zu fördern. So werden z. B. die Chancen und Risiken von digitalen und sozialen Medien bewertet, um ein Bewusstsein für den sinnhaften Umgang mit ihnen zu schaffen. Im Rahmen der Workshops fertigen die Schüler:innen in interaktiver Gruppenarbeit auch Medienprodukte wie Präsentationen, digitale Plakate, Comics oder Videos an.

©Caroline Dittmann

Das Thema digitale Medien ist sehr breit gefächert. Wo setzen Sie hier genau an?

Das ist ganz verschieden. Ein Workshopthema sind z.B. “Fake News”. Hier werden Hinweise zur Auswahl von Informationsquellen gegeben und die Unterscheidung diverser Nachrichtenformate geübt. Außerdem lernen die Schülerinnen und Schüler den Prozess der Meinungsbildung (besser) zu verstehen sowie die Wirkmacht von Fake News nachzuvollziehen.

Welche weiteren Workshopthemen neben “Fake News” gibt es?

In einem anderen Workshop beschäftigen wir uns mit dem Thema „Cybermobbing“. Ziel dieses Workshops ist es, die Schüler:innen für soziales und angemessenes Verhalten im Netz, aber auch unter- einander, zu sensibilisieren. In diesem Workshop wird der bereits erwähnte Comic mithilfe einer App gestaltet. Die Schüler:innen sollen eine Cybermobbingsituation mit entsprechendem Lösungs- ansatz entwickeln. Dabei werden ebenfalls rechtliche Grundlagen von Cybermobbing und die Erstellung eines Storyboards be- handelt. Ein weiteres Workshopthema ist „Netzkompetenz“: Hier sind wir weiterhin im Bereich der sozialen Medien unterwegs, aber wir schauen vielmehr hinter die Kulissen. Dabei werden folgende Fragen geklärt: Wie funktioniert das Konzept von „Social Media“? Was bedeutet Datenanalyse? Was steckt hinter Algorithmen? Was passiert eigentlich mit meinen persönlichen Daten?

Das klingt sehr spannend. Liegt der Fokus bei Ihren Workshopthemen auf sozialen Netzwerken?

Jein. Instagram, TikTok usw. sind die Dinge, mit denen Kinder und Jugendliche am meisten in Berührung kommen. Eine ganz andere Herangehensweise und damit vielleicht auch im Kontrast zu den genannten Themen, besteht beim Workshop „Smartmovie“.
Hier steht die Berufsorientierung im Fokus. Die Schüler:innen erstellen ein Video über einen Beruf. Dafür sind sie angehalten, eine:n
Interviewpartner:in zu finden (Firmen, Familie, Bekannte) und zum ausgeführten Beruf zu befragen. Ziel ist es, sich gegenseitig Berufe und Berufssfelder vorzustellen und einen Eindruck von den jeweiligen Anforderungen zu bekommen. Im Umkehrschluss lernen die Schüler:innen mehr über ihre eigenen Interessen und Stärken und entdecken, welche Berufe zu ihnen passen könnten und welche nicht. Außerdem lernen die Schüler:innen in diesem Workshop etwas über Bildaufbau, Einstellungsgrößen, Kameraführung, Moderation und Interviewführung sowie Videoschnitt.

Projekttag, Projektwoche oder wöchentliches Angebot – in welcher Form kann die Schule Ihr Angebot nutzen?

Die Workshops können als Tagesveranstaltung durchgeführt werden, aber auch gekürzt. Die Einbindung in den Unterricht ist ebenfalls möglich. Kombinierbare Fächer sind zum Beispiel Sozialkunde (Soziale Medien, Datenschutz, Netiquette – Umgang & Verhaltensregeln im Netz), Deutsch und Englisch (Fake News) sowie Ethik (Cybermobbing).

Für welche Jahrgangsstufen sind Ihre Angebote geeignet?

Die Workshops sind besonders geeignet für die Jahrgangsstufen 6 bis 9.

Was benötigen Sie für Ihre Arbeit an den Schulen?

Für meine Arbeit benötige ich einen Beamer (oder Smartboard, wenn vorhanden), ein iPad je zwei Schüler:innen, Schul-Wlan oder einen Gigacube. Nach Absprache können die Geräte auch von mir mitgebracht werden.

Können Ihre Angebote online durchgeführt werden?

Die Workshops können nur bedingt online durchgeführt werden, da die meisten Aufgaben Gruppenarbeit beinhalten. Aus meiner
Erfahrung können digital nur Einführungsworkshops (d.h. Themeneinstiege) stattfinden (ca. 1-2 Schulstunden), da die Bearbeitung der Aufgaben in Präsenz betreut werden sollte.

In welchem Umkreis kann das Angebot durchgeführt werden?

Schulen in den Landkreisen Altmarkkreis Salzwedel, Börde, Harz, Jerichower Land, Magdeburg, Salzlandkreis & Stendal können auf
mich zu kommen.

Bieten Sie auch Fortbildungen für Lehrkräfte an?

Ja, ich biete Workshops für Lehrkräfte an. Diese werden dann auf Grundlage der Bedürfnisse des Lehrpersonals individuell gestaltet. Die Inhalte könnten zum Beispiel die Vorstellung hilfreicher Apps zur Unterrichtsgestaltung sein (allgemein zur Organisation oder fächerspezifisch) oder die Entwicklung von digitalen Schülerprojekten umfassen.

Herzlichen Dank für den spannenden Einblick!